6. November 2022 (So) – “Japanische Raku-Keramik” – Vortrag

Vortrag Raku-Keramik
Brennofen für Raku-Keramik (Foto: M. Kozar)

November 06. 2022 (Sonntag) @15 Uhr – Vortrag

Im Rahmen der Ausstellung “Kunst und Natur. – INO – Ingerose Jänichen-Kucharska. Retroperspektive” findet im Museum Bautzen ein interessanter Vortrag zum Thema Raku-Technik bzw. Keramik statt.

Die Künstlerin Ingerose Jänichen-Kucharska lernte das keramische Arbeiten unter ihrem bereits verstorbenen Ehemanns Prof. Kucharski, . Während einer Japanreise kam sie mit der Raku-Keramik in Kontakt und schuf daraufhin einige Raku-Stücke.

„Japanische Raku-Technik. Keramik zwischen Tradition und zeitgenössischem Experiment“

Raku- Keramik (Raku-Yaki 楽焼) ist eine hochwertige Töpferarbeit, die durch diese spezielle Brenntechnik hergestellten Teeschalen besitzen in Japan das höchste Ansehen. Die Technik wurde im 16. Jahrhundert in Japan entwickelt und eng mit dem Geist des Zen-Buddhismus und der Teezeremonie (chanoyu 茶の湯 oder chado 茶道) verbunden. Die Ursprünge der Keramiktradition Raku-Yaki gehen auf den Töpfer Chōjirō zurück, der für den berühmten Meister der Teezeremonie Sen-no-Rikyu handgeformte Teeschalen – chawan 茶碗 – entwarf.

Die originalen Raku-Schalen verdeutlichen das Prinzip der Natürlichkeit und Schlichtheit und legen Wert auf klare Formen und Strukturen. Die Gefäße wurden bevorzugt nicht auf der Töpferscheibe, sondern mit der Hand hergestellt, da die organische Unregelmäßigkeit sehr bewundert wurde. Verschiedene Faktoren das nur bedingt vorhersehbare Ergebnis, so dass jeder Rakubrand einzigartige Resultate garantiert. Der Räucherprozess und der Reduktionsbrand machen die Tonarbeiten zur typischen Raku-Keramik. Die Stücke werden glasiert und bei niedrigen Temperaturen in Einkammeröfen gebrannt.

Räucherprozess Raku-Keramik
Räucherprozess bei der Herstellung von Raku-Keramik (Foto: M. Kozar)
Metropolitan Museum of Art, Raku-Keramik
Rote Raku-Teeschale 18. Jhd. (Foto: Metropolitan Museum of Art, CC0)

Das traditionelle Raku gelangte in den 1940er Jahren langsam nach Europa, wo es hauptsächlich durch das Künstlerduo Soldner und Leach verbreitet wurde. Die Keramiktradition aus Fernost wurde aus westlicher Sicht neu interpretiert, so dass man „japanisches Raku“ von „westlichem Raku“ trennen kann.

Heutzutage zeichnet sich Raku-Keramik durch einen kontrastreichen und lebhaften Farbwechsel aus, während japanische klassisch gebrannte Stücke ein eher minimalistisches und dezentes Aussehen bevorzugen.

Über die Referentin

Magdalena Kozar absolvierte ein Studium im Bereich Restaurierung und Rekonstruktion von Keramik und Glas an der Eugeniusz Geppert Akademie der bildenden Künste in Breslau und Kunstgeschichte an der Universität Breslau. Ihre Faszination für japanische Keramik entwickelte sich durch die mehrjährige Tätigkeit als Restauratorin in der Dresdner Porzellansammlung.

Magdalena Kozar lebte zwei Jahre in Japan und nahm dort an zahlreichen Restaurierungsprojekten und Schulungen teil. Durch individuelle Studienreisen zu den berühmten Keramikproduktionsstätten und Teilnahmen an japanischen Teezeremonien konnte sie ihr Wissen über japanische Teekeramik erweitern und traditionelle Raku-Brennverfahren im Herkunftsland kennenlernen. Die Sammlung des Raku-Museums in Kyoto hat sie sehr beeindruckt und ermutigt, das besondere Brennverfahren weiter zu studieren.

Seit 2022 ist sie Präsidentin der Deutsch-Japanische Gesellschaft Dresden.


Veranstaltungsort: Museum Bautzen, Kornmarkt 1, 02625 Bautzen

Teilnehmergebühr: 3,50 € (erm.: 2,50 €)

Veranstaltungsdetails auf Museum Bautzen

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