Die Zucht vom Dresdner Elbufer
Der Shiba-Inu
Ein wölfisches Erscheinungsbild, buschige Stehohren, leicht eingerollter Schwanz, fuchsähnliches Fell, eigenwilliger Charakter. Das sind nur einige der klassischen Merkmale des japanischen Shiba-Inu, zu Deutsch Shiba-Hund.
Autor: J. Fukuhara Fotos: Heidrun Ohse | Stockfotos, Dresden, 28.02.2022
Die alte japanische Hunderasse gehört zu einer der beliebtesten in Japan. Seit 1936 hat sie dort den Status eines nationalen Kulturdenkmals inne. In Deutschland ist die Hunderasse vergleichsweise neu. Erst Mitte der 1980er Jahre kam er nachweislich nach Deutschland. Zu dieser Zeit begann auch die Zucht der Hunderasse in unserem Land. In der Region Dresden und Umgebung züchtet Familie Ohse seit 2007 Shiba-Inu.
Die Shiba-Inu Zucht
Als Züchter ist Familie Ohse Mitglied in einem Hundeverein. Jener ist dem Dachverband „Zuchtverein Erz e.V“. unterstellt. Der Dachverband vereint deutschlandweit Hundevereine, die sich einer bestimmten Zuchtordnung unterworfen haben. Die Zuchtordnung für den Shiba in Deutschland sieht vor, dass neben der „klassischen“ Fellfarbe Rot, die Farben Schwarzloh (Black und Tan) und die Mischfarben Sesam-Rot und Sesam-Schwarz erlaubt sind. Rein weiße oder schwarze Shibas sind in Deutschland für die Zucht nicht zugelassen.
Die Zuchtordnung legt auch fest, wie oft eine Hündin gedeckt werden darf. Im Alter von zwei bis acht Jahren, kann eine Hündin in der Regel einmal pro Jahr zugelassen werden. Da eine Hündin zweimal im Jahr läufig ist, wird jedoch darauf geachtet, dass sie nur einmal im Jahr Welpen zur Welt bringt.
Besonderheiten des Shiba-Inu
In der Shiba-Community herrscht eine ganz große Liebe und Wertschätzung für die Hunde, erzählt uns Heidrun Ohse. Sie selbst sieht die Einzigartigkeit des Shibas in seinem wölfischen Erscheinungsbild und seinem ursprünglichen Wesen. Damit ist die Eigenwilligkeit des Charakters, der oft auch als dickköpfig beschriebene wird, gemeint. Der Shiba zeichnet sich durch seine Neugierde aus. Zudem ist er sehr Nähe bedürftig und möchte überall dabei sein.
Als Hundehalter*innen eigenen sich Personen, die viel Zeit und eine konsequente, liebevolle Erziehung, verknüpft mit viel Geduld, mitbringen. Er ist für Familien, wie auch Senioren gleichermaßen geeignet. Jedoch ist zu bedenken, dass die aktive Lebensphase des Shibas bis zu 14 Jahre anhalten kann. In dieser Zeit will er nicht nur körperlich, sondern auch vom Kopf her beschäftigt werden.
Der Shiba-Inu in der Hauszucht
Das Besondere an der Zucht der Familie Ohse ist die bewusste Entscheidung zur Hauszucht. Das bedeutet, dass der Hund in enger „menschlicher Zivilisation“, sprich im Haushalt mit aufwächst. Dies dient der Förderung der sozialen Fähigkeiten des Hundes mit Menschen zusammenzuleben. Deshalb sind die Hunde sehr nähebedürftig, ausgeglichener und offener. Dem gegenüber steht die Außenzucht. Hier leben die Hunde außerhalb der Wohnung. Dadurch werden anderer Charakterzüge ausgeprägt. Für Hundehalter, die keinen Jagdhund möchten, ist ein gut sozialisierter Hund, der in Hauszucht gezüchtet wurde, zu empfehlen.
Heidrun Ohse ist überzeugt, dass die Hauszucht die bessere Zuchtmethode für ihre Shibas ist. „Wenn die Welpen von klein auf an die Geräusche im Haushalt gewöhnt sind, dann haben sie weniger Ängste und leben sich schneller in der Familie ein.“
Die Auswahl des neuen Shiba-Besitzers erfolgt nach besonderen Kriterien. Dazu gehört zum einen die Sympathie zwischen Züchter und künftigen Hundehalter. Und zum anderen die Bedingung, dass die Hunde nur in Haushalte, wo ein Zusammenleben mit den Menschen gewährleistet ist, abgegeben werden.
Die Shiba-Inu Welpen
Aktuell züchtet Familie Ohse mit einer Black-Tan Hündin, namens Nanami. Anfang des Jahres hatte diese zwei Welpen zur Welt gebracht. Ebenfalls zur Familie gehört eine sieben Monate alte rote Hündin, namens Yûma. Die japanischen Namen sollen an die Herkunft der Rasse erinnern, sagt uns Heidrun Ohse.
In der Regel bekommt eine Shiba-Hündin drei bis vier Welpen. Es sind eher kleine Würfe. Fünf bis sechs Welpen sind eher die Ausnahme. Neben der Anzahl der Welpen sind auch die Farbgebung der Welpen nicht vorhersehbar beziehungsweise planbar, sagt Heidrun Ohse. Zwischen den vier Farbmöglichkeiten kommt es nicht nur auf die Eltern, sondern auch auf deren Eltern und Großeltern an. Es ist durchaus möglich, dass ein roter Rüde und eine Black-Tan Hündin ausschließlich rote Welpen zur Welt bringt. Einen Wurf später in gleicher Konstellation könnte ein reiner Black-Tan Wurf herauskommen.
Die Zukunft der Shiba-Inu Zucht
Es gibt einen sehr großen Interessentenkreis für die Rasse des Shibas und viele Shiba-Liebhaber. Kein Wunder, dass der derzeitige Wurf von Familie Ohse bereits neue Besitzer gefunden hat. Viele ihrer bisherigen Hunde fanden ein neues Zuhause in der Region Dresden. Aber auch deutschlandweit und bis ins benachbarte Österreich wurden die Hunde abgegeben.
Die steigende Beliebtheit und Nachfrage des Shibas freut Heidrun Ohse zwar, jedoch birgt es die Gefahr, dass es zu einem Zuchtboom, verbunden mit der Ausbeutung der Tiere, kommen könnte. In erster Linie sollten die Zuchthunde, Hunde sein dürfen, mit einem schönen Leben und nicht nur als Wurfmaschine benutzt werden, so ihr Statement.
Im Gespräch mit Familie Ohse wird deutlich, dass die Fürsorge für die Tiere nach der Abgabe der Welpen nicht endet. Für jegliche Fragen zur Aufzucht stehen sie zur Verfügung. Durch den fortgeführten Kontakt entstanden bereits gute Freundschaften auch über Sachsens hinaus, so Heidrun Ohse.
Für das kommende Jahr ist ebenfalls ein Wurf Welpen geplant. Somit sorgen die Shiba-Inu vom Dresdner Elbufer auch weiterhin für mehr japanischen Flair in Dresden und Umgebung.
Shiba-Zucht „Vom Dresdner Elbufer“
Aktuelle Fotos von den Shiba-Inu gibt es auf der Website des Züchters: https://www.shiba-inu-vom-dresdener-elbufer.de/
Ansprechpartnerin: Heidrun Ohse